Morbus Dupuytren - Morbus Ledderhose
fokussierte Stosswellentherapie 

Der Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung der Aponeurose der Handfläche, wobei es zu einer vermehrten Bindegewebsbildung (Fibrose) aus bislang nicht vollständig bekannten Gründen kommt. Der Morbus Ledderhose ist das sehr viel seltener anzutreffende Äquivalent an der Fußsohle.

Der Morbus Dupuytren der Hand beginnt häufig mit einer Knotenbildung in der Hand, typischerweise über dem vierten Mittelhandstrahl in der Handfläche, gefolgt vom fünften Strahl. Die Knotenbildung kann mitunter Schmerzen beim Gebrauch der Hand verursachen, beispielsweise bei Schaltvorgängen beim Autofahren oder auch beim Golfspiel. 

Der Morbus Ledderhose der Fußsohle tritt für gewöhnlich ebenfalls in Form einer Knotenbildung typischerweise im Hohlfussbereich auf. Eine Fehlstellung der Zehen durch Stränge wäre ungewöhnlich dabei. 

Diagnose
Beide Erkrankungen mit gesteigerter Fibroseneigung, der Morbus Dupuytren und der Morbus Ledderhose, werden anhand der typischen klinischen Symptome (initial Knotenbildung, ggf. später Strangbildung) an der Handfläche (Morbus Dupuytren) bzw. an der Fußsohle (Morbus Ledderhose) diagnostiziert. Typischerweise sind Männer jenseits des 50. Lebensjahres insbesondere norddeutscher Herkunft vom Morbus Dupuytren betroffen. 

Epidemiologie
Insgesamt scheint es für den Morbus Dupuytren eine geographische Dominanz in nordischen Staaten (Skandinavien, Norddeutschland, Holland und Belgien) zu gehen, möglicherweise in Folge der zurückliegenden Aktivität der Wikinger. Für den sehr viel seltener anzutreffenden Morbus Ledderhose der Fußsohle sind keine derartigen Angaben der Literatur zu entnehmen bislang. Die vorliegenden veröffentlichten Studien zum Morbus Dupuytren berichten in einer Größenordnung von 3-10% gleichzeitig vom Morbus Ledderhose betroffenen Fußsohlen in den eingeschlossenen Patientengruppen.

Krankheitsverlauf
Die initiale Knotenbildung kann später in eine Strangbildung münden, die mitunter zu einer zunehmenden Beugefehlstellung der Langfinger führen kann. 



Die betroffene Hand kann nicht mehr flach auf einen Tisch platziert werden durch die Beugefehlstellung durch den schrumpfenden Strang. Dieses klinische Zeichen des Morbus Dupuytren wird als pathologischer "table top Test" nach Hueston bezeichnet. 

Der "table top Test" nach Hueston hat insofern auch eine therapeutische Bedeutung, als dass derzeit die Empfehlung einer operativen selektiven Entfernung der Dupuytrenstränge bei Vorliegen dieses pathologischen "table top Test" gegeben wird, wenn demnach der Morbus Dupyutren zu einer Beugekontraktur beispielsweise am Langfingergrundgelenk geführt hat.

Für den Morbus Ledderhose sind jenseits der klinische Untersuchung durch Betasten der Knoten bzw. Stränge im Hohlfußbereich keine weiteren klinischen Tests beschrieben.

Therapie des Morbus Dupuytren
Die Therapieempfehlung beim Morbus Dupuytren ist stadienabhängig.

Bei tastbaren Knoten in der Hand, seien Sie schmerzhaft oder nicht, liegen derzeit keine randomisiert-kontrollierten Studien zur Überlegenheit einer Therapie vor. Es gibt in einer Kohortenstudie Hinweise, dass ggf. die Bestrahlungstherapie der Hand das Fortschreiten der Knoten- zur Strangbildung zu beeinflussen vermag. Möglicherweise kann hier die fokussierte hochenergetische Stosswellentherapie eine hochinteressante Alternative sein. Wir konnten zeigen, dass die Hautgeschmeidigkeit unmittelbar nach dieser fokussierten hochenergetischen Stosswellentherapie (bis 1,25mJ/mm2 Energiedichte bei 2000 Impulsen) eindrücklich zunimmt und die Knotenbildung zurückgeht. 

Unter dem folgenden link finden Sie eine Arbeit zum Einsatz der Stosswellentherapie bei Morbus Dupuytren wie auch Morbus Ledderhose.


Klinische Studie zur Effektivität der fokussierten Stosswellentherapie
Wir führen aus diesem Grunde an der Medizinischen Hochschule Hannover in der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter der Studienleitung von Professor Dr. Karsten Knobloch, FACS eine randomisiert-kontrollierte Studie zum Einfluss der fokussierten hochenergetischen Stosswellentherapie (DupuyShock) beim Morbus Dupuytren bei tastbaren Knoten durch. 

Wenn die Knotenbildung in eine Strangbildung übergeht und die Langfinger durch die Beugekontraktur nicht mehr flach auf einen Tisch platzierbar sind (table top Test nach Hueston pathologisch) so ist prinzipiell die Indikation zu einer operativen selektiven Entfernung dieser Stränge im Sinne einer selektiven Fasziektomie gegeben. 

Alternativ zur Operation können auch weniger invasive Verfahren für ausgewählte Patienten sehr geeignet erscheinen. Ein Verfahren, welches insbesondere in Frankreich breite Verwendung findet ist die perkutane Nadelfasziotomie (PNF). Hier wird nach Durchstechen der Haut der Handfläche mit einer Nadel versucht den Dupuytrenstrang zu durchtrennen (FaszioTOMIE, von tome=schneiden) und die zur Unterhaut ziehenden Faserzüge ebenfalls zu schwächen.

Eine weitere Alternative stellt die enzymatische Fasziotomie durch Kollagenaseinjektion mit Xiapex dar.  24h nach Injektion ist die Reißfestigkeit eines Dupuytrenstrangs um mehr als 90% reduziert, so dass dann durch ein manuelles Aufdehnen des Strangs ("Cord breaking") der Strang enzymatisch und manuell gespalten wird. 

Wenn Sie die Kollagenasetherapie mit Xiapex interessiert könnten Sie sich unter www.sportpraxis-knobloch.de näher informieren und einen Beratungs- und Behandlungstermin vereinbaren.


Therapie des Morbus Ledderhose
Durch das sehr viel seltenere Auftreten des Morbus Ledderhose (ich schätze ca. 20-fach seltener als der Morbus Dupuytren) sind die Therapievorschläge bei dieser Fibromatose der Fußsohle noch weniger gut untersucht. Die operative Knoten- und Strangentfernung wie auch die Bestrahlung der Fußsohle sind beschrieben, jedoch sind beide Methoden mit häufigen Rezidiven und potentiellen Komplikationen wie Wundheilungsstörungen besetzt. 

Eine interessante Alternative könnte auch hier die fokussierte hochenergetische Stosswellentherapie darstellen. Wir haben bereits einige Patienten erfolgreich mit dieser Form bei Morbus Ledderhose behandelt und sind sehr an weiteren Interessierten interessiert, die sich dieser Methode unterziehen, damit belastbare Beobachtungen zusammengetragen werden können. 

Bei Interesse wäre die Kontaktaufnahme ebenfalls die Kontaktaufnahme über www.sportpraxis-knobloch.de möglich.

Ein Artikel zur Stosswellentherapie in der plastischen Chirurgie kann an dieser Stelle abgerufen werden: